Herzkatheter bei Patienten nach Reanimation ohne STEMI

individualisiertes Vorgehen
– neurologischer Status
– hämodynamischer Status

COACT-Studie: Einschlusskriterien bei den 552 Patienten
– Patienten wurden außerklinisch reanimiert
– keine Hinweise für einen  STEMI
– kein kardiogener Schock

Randomisiert zu
1) sofortige Angiographie
2) elektive Angiographie

Ergebnis
Zwischen diesen Gruppen  gab es kein Unterschied in der 90-Tages-Überlebensrate.

Schlussfolgerungen
– Es erscheint angemessen, bei dieser Patientengruppe keine sofortige Angiographie durchzuführen.
– Weitere Studien werden  derzeit durchgeführt und müssen beachtet werden.  

Leitlinien- Empfehlung
IIa Keine sofortige Angiographie bei dieser Patientengruppe

Anmerkung
in den aktuellen Reanimationsleitlinien (2021) wird die Empfehlung ausgegeben, dass auf eine sofortige Angiographie verzichtet werden kann, wenn es keine Hinweise für eine anhaltende myokardiale Ischämie gibt. 2


  1. Collet J-P, Thiele H, Barbato E, Barthélémy O, Bauersachs J, Bhatt D, Dendale P, Dorobantu M, Edvardsen T, Folliguet T, Gale C, Gilard M, Jobs A, Jüni P, Lambrinou E, Lewis B, Mehilli J, Meliga E, Merkely B, Mueller C, Roffi M, Rutten F, Sibbing D and Siontis G (2020) 2020 ESC Guidelines for the management of acute coronary syndromes in patients presenting without persistent ST-segment elevation. Eur Heart J
  2. Perkins G, Graesner J-T, Semeraro F, Olasveengen T, Soar J, Lott C, van de Voorde P, Madar J, Zideman D, Mentzelopoulos S, Bossaert L, Greif R, Monsieurs K, Svavarsdóttir H and Nolan J (2021) European Resuscitation Council Guidelines 2021: Executive summary. Resuscitation: 1–60.

5-Jahres-Ergebnisse der EXCEL-Studie

Bei der EXCEL-Studie wuden 1905 Patienten mit Haupstamm-Stenose und einem Syntax-Score unter 33 randomisiert zu einem Stent oder Bypass-Verfahren.

Dabei zeigte sich kein signifikanter Unterschied im primären Endpunkt aus Tod, Schlaganfall und Herzinfarkt nach 5 Jahren.

In der Gesamtmortalität nach 5 Jahren schnitt die Bypass-Gruppe mit 9,9% zu 13% besser ab.

Ischämieverursachte Revaskularisationen waren in der PCI-Gruppe höher.

Bei den periprozeduralen Infarkten schnitt die Stent-Gruppe besser ab.

Kritiker behaupten, aufgrund dieser Studie sei die  PCI bei Haupstammstenosen in den Leitlinien auf eine Klasse Ia-Indikation für Patienten mit niedrigem SYNTAX-Score zu unrecht aufgewertet worden.

Es wurde kritisiert, dass sich die Studien-Definition des periprozeduralen Myokardinfarkts von anderen Studien unterschied, die alle die „dritte universielle Definition“ des Myocardinfarkts verwendeten. Durch diese Definition verminderte sich die Myokardinfarktrate bei der PCI. Bei der Studien-Definition wurde CK-MB als Biomarker verwendet, mit einheitlichem Grenzwert.  Bei der „dritten universiellen Definition“ des periprozeduralen Myokardinfarkts wird Troponin als Biomarker verwendet, mit einem höheren Grenzwert für Bypasse als für PCI.


Stone G, Kappetein A, Sabik J, Pocock S, Morice M-C, Puskas J, Kandzari D, Karmpaliotis D, Brown W, Lembo N, Banning A, Merkely B, Horkay F, Boonstra P, van Boven A, Ungi I, Bogáts G, Mansour S, Noiseux N, Sabaté M, Pomar J, Hickey M, Gershlick A, Buszman P, Bochenek A, Schampaert E, Pagé P, Modolo R, Gregson J, Simonton C, Mehran R, Kosmidou I, Généreux P, Crowley A, Dressler O and Serruys P (2019) Five-Year Outcomes after PCI or CABG for Left Main Coronary Disease. The New England journal of medicine 19: 1820–1830.

RCX oder RCA-Infarkt?

Eine inferiore oder inferoseptale Wandbewegungsstörung schließt einen RCX-Infarkt nicht aus.

Allerdings sprechen 2 Befunde eher für einen RCA-Infarkt

  1. Wandbewegungsstörung der freien Wand des RV
  2. Wandbewegungsstörung inferobasal