Aufklärung für einen Schrittmacher-Aggregatwechsel

Grund für die Operation

Es muss klar sein, weshalb ein SM-Aggregatwechsel notwendig ist:
1) Batterieerschöpfung
2) Fehlfunktion
3) Infektion
4) Hämatom
5) Muskelzucken
6) Drohende Perforation
7) Systemwechsel (z.B. vom Einkammer- zum Zweikammer-Schrittmacher)

Vorgehen 

Der Eingriff erfolgt mit örtlicher Betäubung. Meist wird auch eine Beruhigungsmittel gespritzt. Eine Narkose ist bei Einsetzen eines Defibrillators erforderlich.

Bei einem Aggregatwechsel reicht ein kleiner Schnitt, um das Aggregat aus der Bindegewebstasche freizusetzen. Die Elektroden werden abgeschraubt und an das neue Aggregat angeschraubt. Dann wird das neue Aggregat in die Tasche eingesetzt und darauf erfolgt die Naht.

Wenn ein Lagewechsel notwendig ist, müssen in einzelnen Fällen auch die Sonden mobilisiert werden. Darauf wird das Aggregat neu platziert
– im Subkutangewebe
– unter dem Brustmuskel
– unter der Muskelfaszie

Manchmal muss eine defekte Elektrode neu platziert oder gar ausgetauscht werden.

Komplikationen
1) Allergie
2) Hautschäden
3) Nervenschäden
4) Elektrodenperforation
5) Blutung
6) Herzrhythmusstörungen
7) Pneumothorax
8) Pleuraerguss
9) Armvenenthrombose
10) Bluterguss
11) Infektion
12) Schmerzen, Beschwerden
13) Elektrodendefekt
14) Zwerchfellzucken
15) Aggregatverlagerung
16) Narbenwucherung
17) Röntgenstrahlen-Schäden
18) Kontrastmittel-Schäden

Erfolgsaussichten

Es handelt sich um einen Routine-Eingriff. Dennoch kann Erfolg nicht garantiert werden.

Vor dem Eingriff

Die Einnahme von Blutgerinnungshemmer sollte vor dem Eingriff pausiert werden.

Metforminhaltige Medikamente werden am Tag vor dem Eingriff pausiert.

Am Tag des Eingriffs nüchtern bleiben.

Nach dem Eingriff

Das Reaktionsvermögen kann durch die Beruhigungsmittel vorübergehend herabgesetzt sein.

Der Patient muss sich von einer erwachsenen Person abholen lassen.

Der Patient muss sich für 24 Stunden von einer erwachsenen Person betreuen lassen.  In dieser Zeit sollte er nicht am Strassenverkehr teilnehmen, keine gefährlichen Tätigkeiten ausüben, keine wichtigen Entscheidungen treffen.

Weiterer Verlauf

Der Schrittmacher-Ausweis sollte immer bei sich getragen werden.

Ein Arzt sollte aufgesucht werden, wenn eine dieser Beschwerden auftreten.
– Schmerzen im Bereich der Narbe
– Herzrasen, Schwindel
– Leistungsabfall, Kurzatmigkeit
– Herzschmerzen
– Schwellungen der Arme oder Beine
– Schluckauf.

Wichtigste Nachfragen
– Blutverdünnende Mittel
– Metforminhaltige Mittel
– Schilddrüssenpräperate
– Blutungsneigung
– Infektion (HIV, Hepatitis, Covid)
– Diabetes
– Schwangerschaft

Allergien 
– Antibiotika
– Schmerzmittel
– Narkosemittel
– Kontrastmittel
– Latex
– Jod
– Pflaster
– Kunststoff

 

 

Schreibe einen Kommentar