Aufklärung Pleurapunktion

1. Einleitung

  • Bei Ihnen wurde ein Pleuraerguss festgestellt – das ist eine Flüssigkeitsansammlung im Brustkorb zwischen Lunge und Rippenfell.
  • Eine Pleurapunktion dient der Entnahme dieser Flüssigkeit – entweder zur Diagnose (z. B. Tumor, Infekt, Herzschwäche) oder zur Symptomlinderung, etwa bei Atemnot durch großen Erguss.

2. Ziel der Punktion

  • Diagnostisch:
    • Klärung der Ursache des Ergusses durch Analyse der Flüssigkeit (z. B. bei unklarer Ursache, Fieber, Verdacht auf Tumor, Entzündung).
  • Therapeutisch:
    • Linderung von Atemnot durch Entlastung bei großem Erguss.
    • Vorbereitung weiterer Maßnahmen (z. B. Drainage, Pleuraverödung).

3. Ablauf der Untersuchung

  • Durchführung in sitzender oder halbliegender Position.
  • Lokale Betäubung der Haut an der Punktionsstelle (meist hintere Thoraxwand).
  • Unter Ultraschallkontrolle wird eine dünne Hohlnadel oder Kanüle in den Ergussraum eingeführt.
  • Flüssigkeit wird vorsichtig abgezogen – bei großen Ergüssen langsam, um Kreislauf und Lunge nicht zu belasten.
  • Dauer: ca. 10–20 Minuten.

4. Vorbereitung

  • Aufklärung und Einwilligung (bei ansprechbarem Patienten).
  • Ultraschallkontrolle zur Planung.
  • Gerinnungswerte prüfen, insbesondere bei Antikoagulation.
  • Ggf. Atemunterstützung bei Dyspnoe.
  • Kein spezielles Nüchternheitsgebot erforderlich.

5. Was ist nach der Punktion zu beachten?

  • Nach der Punktion: kurzer Überwachungszeitraum, ggf. Thoraxröntgen zur Kontrolle (Ausschluss Pneumothorax).
  • Beobachtung der Punktionsstelle auf Nachblutung.
  • Bei therapeutischer Punktion: Verbesserung der Atemnot möglich, aber ggf. Reizung durch Lungenentfaltung (Husten, Ziehen im Brustkorb).

6. Erfolgsaussichten

  • In der Regel gelingt eine ausreichende Flüssigkeitsentnahme.
  • Diagnostische Sensitivität ist hoch (Zytologie, Zellzahl, pH, Kultur, TB-PCR etc.).
  • Bei rezidivierenden Ergüssen ggf. weitere Verfahren (z. B. Drainage, Pleurodese) erforderlich.

7. Mögliche Risiken und Komplikationen

Komplikation Häufigkeit Bemerkung
Pneumothorax (Luft zwischen Lunge & Brustwand) gelegentlich (1–6 %) meist klein, selten Drainage nötig
Nachblutung / Hämatom gelegentlich bei punktionsnahen Gefäßen oder Gerinnungsstörung
Infektion der Punktionsstelle oder Pleura selten aseptisches Vorgehen verringert Risiko
Lungenödem bei zu rascher Entlastung sehr selten bei großem Erguss, daher langsame Punktion
Schmerzen, Hustenreiz, Unwohlsein gelegentlich meist vorübergehend
Kreislaufreaktionen (z. B. Vasovagale Synkope) selten Überwachung empfohlen

8. Alternativen

  • Abwarten / konservative Therapie bei kleinen, asymptomatischen Ergüssen.
  • Bildgebende Kontrolle (Ultraschall, CT) bei unklarer Diagnose.
  • Thoraxdrainage bei ergiebigen oder immer wiederkehrenden Ergüssen.
  • Pleurabiopsie / Thorakoskopie bei unklarer Ursache trotz Punktion.

9. Besonderheiten

  • Bei bekannter Tumorerkrankung ggf. wiederkehrende Ergüsse → langfristige Drainage oder Pleurodese möglich.
  • Bei Infektionen (z. B. Empyem, Tbc) ggf. gezielte Therapie nach Kultur / PCR erforderlich.
  • Bei Herzinsuffizienz kann die Punktion therapeutisch entlasten, die Ursache aber besteht weiter.

Aufklärung Perikardpunktion

1. Einleitung

  • Bei Ihnen liegt ein Perikarderguss vor – also eine vermehrte Flüssigkeitsansammlung im Herzbeutel (Perikard).
  • Diese Flüssigkeit kann das Herz in seiner Funktion beeinträchtigen, z. B. im Rahmen einer Herzbeuteltamponade.
  • Ziel der Punktion ist es, die Flüssigkeit therapeutisch zu entlasten oder diagnostisch zu untersuchen.

2. Ziel der Behandlung

  • Druckentlastung des Herzens bei Kreislaufbeeinträchtigung (Herzbeuteltamponade).
  • Entnahme von Flüssigkeit zur Abklärung der Ursache (z. B. Infekt, Tumor, Autoimmunerkrankung).
  • In vielen Fällen lebensrettend.

3. Ablauf der Untersuchung

  • Die Untersuchung erfolgt unter Ultraschall- oder Röntgenkontrolle, meist auf einer Intensiv- oder Überwachungsstation.
  • Lokale Betäubung im Bereich der Einstichstelle (meist unterhalb des Brustbeins oder seitlich zwischen den Rippen).
  • Einführung einer Punktionsnadel in den Herzbeutel → Absaugen der Flüssigkeit.
  • Ggf. Einlage eines Perikardkatheters zur längerfristigen Drainage.
  • Dauer: ca. 30–60 Minuten.

4. Vorbereitung

  • EKG- und Kreislaufüberwachung, ggf. venöser Zugang und Sauerstoffgabe.
  • Gerinnungswerte, Blutbild, Infektparameter prüfen.
  • Aufklärung und Einwilligung (wenn Patient ansprechbar).
  • Falls nötig: Gerinnungskorrektur vor dem Eingriff.

5. Nach der Punktion

  • Überwachung von Kreislauf, Punktionsstelle und Herzfunktion (Echo).
  • Drainagemenge dokumentieren (wenn Katheter belassen wird).
  • Ggf. Untersuchung der Punktionsflüssigkeit (Zellzahl, Kultur, Zytologie, PCR).
  • Katheterentfernung nach wenigen Tagen (wenn Erguss sistiert).

6. Erfolgsaussichten

  • In den meisten Fällen gelingt die vollständige oder weitgehende Entlastung.
  • Bei wiederkehrendem Erguss ggf. erneute Punktion oder chirurgische Fensterung notwendig.

7. Mögliche Risiken und Komplikationen

Komplikation Häufigkeit Bemerkung
Herzrhythmusstörungen gelegentlich durch Reizung des Myokards
Punktion von Nachbarstrukturen (Leber, Lunge, Magen) selten abhängig von Punktionsweg
Herzbeutelverletzung / Tamponade selten kann durch Drainage oder Notfallmaßnahmen behandelt werden
Koronarverletzung / Myokardperforation sehr selten mit schwerwiegenden Folgen
Infektion selten bei länger liegendem Katheter
Nachblutung / Hämatom gelegentlich v. a. bei Gerinnungsstörung
Tod extrem selten v. a. bei Notfalltamponade, schwerer Grunderkrankung oder Begleitkomplikationen

8. Alternativen

  • Konservative Therapie (z. B. Entzündungshemmung, Diuretika) – bei kleinen Ergüssen möglich.
  • Chirurgisches Perikardfenster – bei rezidivierenden Ergüssen oder fehlender Punktionsmöglichkeit.
  • Keine Therapie – bei kleinen, asymptomatischen Ergüssen ohne Druckwirkung.

In Notfällen (z. B. Tamponade mit Kreislaufinstabilität) gibt es keine echte Alternative zur Punktion.


9. Besonderheiten

  • Die Punktion kann auch unter echokardiographischer Echtzeitkontrolle erfolgen.
  • Bei malignem Erguss kann eine Verödung des Perikards (z. B. mit Cisplatin) erwogen werden.
  • Bei infektiösem Erguss ist ggf. eine spezifische Therapie (z. B. Tuberkulose) notwendig.

Aufklärung Kardio-Computertomogramm

1. Was ist ein Kardio-CT?

  • Das Kardio-CT ist eine spezielle Computertomographie-Untersuchung des Herzens und der Herzkranzgefäße (Koronarien).
  • Ziel ist die nicht-invasive Darstellung von Verkalkungen, Engstellen oder anderen Auffälligkeiten der Herzkranzgefäße.
  • Die Untersuchung kann auch ergänzend zur funktionellen Diagnostik (z. B. Belastungstests) eingesetzt werden.

2. Indikationen / Fragestellungen

  • Abklärung bei Verdacht auf koronare Herzkrankheit (KHK), insbesondere bei:
    • unklaren Brustschmerzen
    • grenzwertigen Befunden aus Belastungsuntersuchungen
    • niedrigem bis mittlerem Risiko für KHK
  • Beurteilung:
    • Koronararterienverkalkung (Calcium-Score)
    • Stenosegrad (CT-Angiographie)
    • Stent- und Bypass-Beurteilung (eingeschränkt)
  • Ausschluss einer KHK bei Ausschlussdiagnostik oder vor nicht-kardialen Eingriffen

3. Ablauf der Untersuchung

  • Dauer: ca. 15–30 Minuten, reine CT-Aufnahme: wenige Sekunden
  • Sie liegen in Rückenlage im CT-Gerät.
  • Anlegen von EKG-Elektroden zur Synchronisation der Bildaufnahme mit dem Herzschlag.
  • Verabreichung eines jodhaltigen Kontrastmittels über eine Armvene.
  • Atemkommandos während der Aufnahmen (z. B. „Tief einatmen – Luft anhalten“).
  • Ggf. Gabe eines Betablockers oder Nitroglyzerins, um Herzfrequenz zu senken bzw. Gefäße besser darzustellen.

4. Vorbereitung

  • Nüchternheit für mindestens 4 Stunden (bei Kontrastmittelgabe empfohlen).
  • Keine koffeinhaltigen Getränke (z. B. Kaffee, Cola) vor der Untersuchung.
  • Vorherige Abklärung von:
    • Schilddrüsenerkrankungen
    • Nierenfunktion (Kreatininwert)
    • Allergien auf Kontrastmittel
    • Asthma bronchiale
  • Evtl. Absetzen bestimmter Medikamente (z. B. Metformin) vor und nach der Untersuchung.

5. Vorteile

  • Nicht-invasiv – kein Herzkatheter nötig.
  • Gute Sensitivität zum Ausschluss signifikanter Stenosen.
  • Schnelle Untersuchung mit hoher Bildauflösung.
  • Beurteilung auch von Frühformen der KHK (z. B. nicht verkalkte Plaques).
  • Möglichkeit zur quantitativen Risikoeinschätzung (z. B. Calcium-Score).

6. Mögliche Risiken und Nebenwirkungen

Risiko / Nebenwirkung Häufigkeit Bemerkung
Reaktion auf Kontrastmittel (Übelkeit, Hautausschlag) gelegentlich meist mild, selten schwerwiegende Allergie
Beeinträchtigung der Nierenfunktion selten v. a. bei vorbestehender Niereninsuffizienz
Schilddrüsenüberfunktion (iodinduzierte Hyperthyreose) selten bei vorgeschädigter Schilddrüse möglich
Strahlenbelastung vorhanden deutlich niedriger als beim Herzkatheter
Herzrhythmusstörungen sehr selten durch Betablocker oder Nitroglyzerin
Kontrastmittel-Extravasation selten bei fehlerhafter Venenzugangslage

7. Alternativen

  • Belastungs-EKG, Stressechokardiographie, Myokardszintigraphie – funktionelle Tests ohne direkte Darstellung der Gefäße
  • Invasive Koronarangiographie (Herzkatheter) – wenn der Verdacht auf eine relevante Stenose hoch ist oder ein Eingriff geplant ist
  • Bei reiner Plaque-Erfassung: Calcium-Scoring ohne Kontrastmittel

8. Nach der Untersuchung

  • Viel trinken zur schnelleren Ausscheidung des Kontrastmittels (1,5–2 Liter/Tag, falls keine Kontraindikation).
  • Bei Gabe von Betablockern oder Nitroglyzerin: ggf. leichte Schwindelgefühle.
  • Rückkehr zur normalen Aktivität meist sofort möglich.

9. Besonderheiten

  • Die Aussagekraft hängt stark von:
    • Herzfrequenz
    • Kalkgehalt der Gefäße
    • Bewegungsartefakten
      ab – ggf. muss auf ein alternatives Verfahren ausgewichen werden.

Aufklärung ECMO-Implantation

1. Was ist eine ECMO?

  • Die ECMO ist ein maschinelles Herz-Lungen-Unterstützungssystem, das bei akutem Kreislauf- oder Lungenversagen lebensrettend eingesetzt werden kann.
  • Das Blut wird außerhalb des Körpers mit Sauerstoff angereichert und/oder gepumpt, um Herz und/oder Lunge vorübergehend zu entlasten.
  • Die Maßnahme erfolgt in der Regel auf einer Intensivstation unter ständiger Überwachung.

2. Ziel der Behandlung

  • Überbrückung einer akuten Lebensbedrohung, z. B. durch Herzstillstand, Lungenversagen oder nach Reanimation.
  • Verbesserung der Organversorgung mit Sauerstoff.
  • Schaffung von Zeit für:
    • Erholung der Organe (Lunge, Herz),
    • Ursachenbehandlung (z. B. Infekt, Embolie, Infarkt),
    • oder Vorbereitung auf weiterführende Therapie (z. B. Transplantation, LVAD).

3. ECMO-Arten

ECMO-Typ Anwendung Funktion
VA-ECMO (veno-arteriell) bei Herz-Kreislaufversagen ersetzt Herz- und Lungenfunktion
VV-ECMO (veno-venös) bei isoliertem Lungenversagen ersetzt nur die Lungenfunktion

4. Ablauf der Implantation

  • Die ECMO wird unter sterilen Bedingungen durch ein erfahrenes Team implantiert.
  • Punktionsstellen:
    • VV-ECMO: große Venen (z. B. V. femoralis und V. jugularis)
    • VA-ECMO: Vene + Arterie (z. B. V. femoralis + A. femoralis)
  • Einführung von dicken Kanülen, über die das Blut abgeführt, oxygeniert und zurückgeführt wird.
  • Anschließend Verbindung mit der ECMO-Maschine (Pumpe + Membranoxygenator).
  • Dauer der Implantation: meist 30–90 Minuten.

5. Dauer der Therapie

  • In der Regel: Tage bis max. wenige Wochen.
  • Währenddessen engmaschige Laborkontrollen, Echokardiographie, Beatmung, medikamentöse Begleittherapie.
  • Ziel ist Entwöhnung („Weaning“), wenn sich Herz oder Lunge ausreichend erholt haben.

6. Vorteile

  • Rettung aus einer akuten, sonst tödlichen Kreislauf- oder Lungensituation.
  • Verbesserung der Organperfusion.
  • Stabilisierung als Überbrückung („Bridge“) zur weiteren Therapie.
  • Einzige Option bei refraktärem Herzstillstand oder therapierefraktärem Lungenversagen.

7. Mögliche Risiken und Komplikationen

Komplikation Häufigkeit Erläuterung
Blutungen häufig v. a. an Punktionsstellen, im Gehirn oder Magen-Darm-Trakt
Gerinnselbildung / Embolie gelegentlich trotz Antikoagulation möglich
Infektionen häufig durch Katheter, Beatmung, invasive Verfahren
Beinischämie / Kompartmentsyndrom gelegentlich bei VA-ECMO über femorale Arterie
Hämolyse (Blutzerfall) gelegentlich durch mechanische Belastung des Blutes
Schlaganfall, Hirnblutung selten, aber schwerwiegend v. a. bei VA-ECMO
Multiorganversagen bei sehr schwerkranken Patienten häufig trotz ECMO
Tod trotz Therapie häufig (je nach Indikation) Letalität bei kardiogenem Schock oder ARDS: 30–70 % je nach Ausgangssituation

8. Alternativen

  • Keine adäquate Alternative, wenn konventionelle Therapie (Beatmung, Katecholamine) ausgeschöpft ist.
  • Andere Systeme:
    • Impella, IABP (nur bei Herzversagen, weniger leistungsfähig)
    • Lungenersatzverfahren (z. B. HFOV) bei ARDS – oft nicht ausreichend

9. Nachbehandlung / Ausblick

  • Intensive Überwachung (24 h).
  • Antikoagulation zur Vermeidung von Gerinnseln.
  • Multimodale Therapie inkl. Beatmung, Dialyse, Ernährung, Sedierung.
  • Fortlaufende Beurteilung: Organerholung? Therapieziele? Limitierung?
  • Wenn keine Besserung: ethische Diskussion über Therapiebegrenzung.

10. Besonderheiten

  • Die ECMO ist keine Dauertherapie, sondern ein zeitlich begrenzter Notfalleingriff.
  • Sie kann in Ausnahmefällen zur Transplantationsüberbrückung dienen („Bridge to transplant“).
  • Im Fall einer nicht mehr behebbaren Grunderkrankung muss eine Therapiebegrenzung in Erwägung gezogen werden.

Aufklärung Impella-Implantation

1. Was ist die Impella®?

  • Die Impella®-Pumpe ist ein miniaturisiertes, temporäres Herzunterstützungssystem, das über die Leistenarterie ins Herz eingeführt wird.
  • Sie wird in die linke Herzkammer (LV) vorgeschoben und pumpt Blut aktiv in die Hauptschlagader (Aorta).
  • Dadurch wird das geschwächte Herz entlastet und die Durchblutung lebenswichtiger Organe gesichert.
  • Sie wird vorübergehend für Stunden bis wenige Tage eingesetzt.

2. Indikationen (wann wird sie eingesetzt?)

  • Kardiogener Schock (z. B. nach Herzinfarkt)
  • Hochrisiko-Koronarintervention (PCI) bei sehr eingeschränkter Pumpfunktion
  • Akute Dekompensation bei schwerer Herzinsuffizienz
  • Bridging zu langfristiger Therapie (z. B. ECMO, LVAD, Herztransplantation)
  • Myokarditis oder Takotsubo-Kardiomyopathie mit kritischem Verlauf

3. Ziel der Behandlung

  • Kreislaufstabilisierung durch Entlastung des linken Ventrikels
  • Verbesserung der Organperfusion
  • Vermeidung von Multiorganversagen
  • Erhöhung der Sicherheit bei Hochrisiko-Interventionen am Herzen

4. Ablauf der Implantation

  • Durchführung im Herzkatheterlabor oder Hybrid-OP.
  • Lokalanästhesie oder Sedierung, ggf. Intubation bei Schock.
  • Zugang über Leistenarterie (V. femoralis), gelegentlich subklavikulär.
  • Vorschieben des Impella-Katheters in die linke Herzkammer unter Röntgen- und Echokontrolle.
  • Aktivierung der Pumpe – pumpt bis zu 5 l/min, je nach Modell.
  • Überwachung auf Intensivstation mit kontinuierlicher Steuerung der Pumpenleistung.

5. Dauer der Unterstützung

  • Je nach klinischem Verlauf: Stunden bis wenige Tage.
  • In dieser Zeit engmaschige Kreislaufüberwachung, Antikoagulation, ggf. weitere Behandlungen (Revascularisation, Rhythmustherapie, Katecholaminreduktion).

6. Vorteile

  • Entlastung des Herzens, Verbesserung des Herzzeitvolumens.
  • Reduktion des Sauerstoffverbrauchs des Myokards.
  • Stabilisierung des Kreislaufs auch bei extrem niedriger Auswurfleistung.
  • Erhöhung der Sicherheit bei komplexen PCI.
  • Potenzielle Verbesserung der Prognose in bestimmten Hochrisikosituationen.

7. Mögliche Risiken und Komplikationen

Komplikation Häufigkeit Bemerkung
Blutung an der Punktionsstelle häufig durch große Kathetergröße (z. B. 14F), sorgfältige Kompression oder Verschlusssystem erforderlich
Gefäßverletzung, Dissektion, Pseudoaneurysma gelegentlich ggf. chirurgische Versorgung notwendig
Hämolyse (Auflösung von roten Blutkörperchen) gelegentlich durch hohe Flussraten – laborkontrolliert
Thromboembolie, Schlaganfall selten trotz Antikoagulation möglich
Infektionen (Punktion, Blutbahn) gelegentlich aseptische Technik wichtig
Arrhythmien (VES, VT) selten v. a. bei Myokardberührung
Perikardtamponade (Herzbeutelerguss) sehr selten durch Perforation bei Implantation
Beinischämie durch arteriellen Zugang selten ggf. Notfallversorgung erforderlich
Tod abhängig vom Ausgangszustand z. B. bei kardiogenem Schock trotz Impella weiterhin hohe Letalität (40–70 %)

8. Alternativen

  • Keine andere Pumpe mit gleicher Funktion bei rein linksventrikulärer Entlastung.
  • IABP (Intraaortale Ballonpumpe): schwächere Unterstützung, kaum prognostischer Nutzen im Schock.
  • VA-ECMO: bei zusätzlicher Oxygenierungsnotwendigkeit – aber mit erhöhter Nachlast am Herzen.
  • Medikamentöse Therapie allein (z. B. Katecholamine) meist unzureichend in schweren Fällen.

9. Nachbehandlung

  • Überwachung auf der Intensivstation.
  • Regelmäßige Blutbildkontrollen (Hämolyse, Gerinnung, Nierenwerte).
  • Punktion überwachen: Thrombose- und Blutungsprophylaxe.
  • Ggf. Entfernung nach hämodynamischer Erholung – mit manueller Kompression oder Verschlusssystem.
  • Bei längerem Einsatz: Erwägung von Alternativen (z. B. LVAD, Transplantation).

Aufklärung OCT-Untersuchung

1. Einleitung

  • Im Rahmen Ihrer Herzkatheteruntersuchung kann eine OCT-Untersuchung sinnvoll sein.
  • Die optische Kohärenztomographie (OCT) ist ein hochauflösendes bildgebendes Verfahren, das es ermöglicht, die Innenwand der Herzkranzgefäße (Koronarien) extrem präzise darzustellen.
  • Sie wird insbesondere zur Planung, Optimierung oder Kontrolle von Stentimplantationen und zur Analyse unklarer Gefäßveränderungen eingesetzt.

2. Untersuchungsziel

  • Beurteilung von Plaques, Dissektionen, Thromben, Stent-Positionierung oder Malapposition.
  • Präzise Messung des Gefäßdurchmessers und der Läsionslänge zur Auswahl geeigneter Stents.
  • Kontrolle der Stententfaltung nach PCI.
  • Klärung unklarer Befunde aus der Angiographie (z. B. bei Restenose, Spasmen, Plaque-Ruptur).
  • Beurteilung von Stentversagen (z. B. In-Stent-Restenose oder Thrombose).

3. Ablauf der Untersuchung

  • Die OCT wird während einer laufenden Koronarangiographie oder PCI durchgeführt.
  • Ein feiner Katheter wird in das betroffene Herzkranzgefäß vorgeschoben.
  • Um klare Bilder zu erhalten, wird das Blut im Untersuchungsabschnitt vorübergehend mit Kontrastmittel „ausgespült“.
  • Während eines automatischen Rückzugs des Katheters („Pullback“) werden hochauflösende Querschnittsbilder aufgezeichnet.
  • Die Untersuchung dauert nur wenige Minuten, ist schmerzfrei und wird meist nicht separat bemerkt.

4. Vorteile der OCT

  • Höhere Auflösung als IVUS (10–15 µm vs. 100–150 µm) – feinste Strukturen erkennbar.
  • Besonders hilfreich bei:
    • Stentoptimierung (z. B. Malapposition, Dissektionen)
    • Thromben oder Plaque-Ruptur (z. B. bei ACS)
    • Grenzwertigen Stenosen und unklarer Gefäßmorphologie
  • Verbesserung der Sicherheit und Langzeitergebnisse bei PCI.

5. Was muss ich beachten?

  • Die OCT wird über den vorhandenen Zugang (Radialis oder Femoralis) durchgeführt.
  • Keine zusätzliche Punktion nötig.
  • Es wird zusätzlich Kontrastmittel verabreicht (zur Blutverdrängung) → wichtig bei eingeschränkter Nierenfunktion.

6. Mögliche Risiken und Komplikationen

Komplikation Häufigkeit Bemerkung
Herzrhythmusstörungen selten durch Kathetermanipulation
Kontrastmittel-Nebenwirkungen gelegentlich z. B. Übelkeit, Flush, selten Allergie
Kontrastmittelbelastung der Nieren selten v. a. bei vorbestehender Nierenfunktionsstörung
Gefäßverletzungen (Dissektion, Spasmus) sehr selten durch Kathetermanipulation, medikamentös behandelbar
Thrombenbildung extrem selten durch gute Antikoagulation nahezu ausgeschlossen

7. Alternativen

  • IVUS (intravaskulärer Ultraschall): höhere Eindringtiefe, keine Kontrastmittelgabe, aber geringere Auflösung.
  • Alleinige Angiographie (Röntgenbild): oft ausreichend bei klarer Läsion, aber deutlich weniger präzise.

Die Wahl zwischen OCT und IVUS hängt von klinischer Fragestellung, Gefäßmorphologie, Bildanforderung und Nierenfunktion ab.


8. Nach der Untersuchung

  • Es ist keine zusätzliche Überwachung notwendig.
  • Die OCT wird direkt in die laufende PCI integriert.
  • Die Entscheidung über Stents oder weitere Maßnahmen basiert auch auf dem OCT-Befund.
  • Bei erhöhter Kontrastmittelgabe: ggf. viel trinken oder i. v. Volumengabe zur Nierenprotektion.

Aufklärung IVUS-Untersuchung

1. Einleitung

  • Im Rahmen Ihrer Herzkatheteruntersuchung oder Koronarintervention kann eine IVUS-Untersuchung (Intravaskulärer Ultraschall) durchgeführt werden.
  • Dabei handelt es sich um ein Verfahren, bei dem mit einem Ultraschallkatheter das Innere Ihrer Herzkranzgefäße (Koronararterien) dargestellt wird.
  • Ziel ist eine präzisere Beurteilung von Gefäßverengungen (Stenosen), Plaques, Gefäßdurchmessern und Stentresultaten, die mit der normalen Röntgendarstellung allein oft nicht zuverlässig möglich ist.

2. Untersuchungsziel

  • Exakte Beurteilung der Gefäßwand und Plaqueverteilung
  • Ermittlung des optimalen Stentdurchmessers und -länge
  • Kontrolle der Stententfaltung („Stent Expansion“)
  • Beurteilung unauffälliger oder grenzwertiger Stenosen
  • Analyse von Stentkomplikationen (z. B. Re-Stenose, Malapposition)
  • Plaque-Charakterisierung (z. B. bei instabiler Angina)

3. Ablauf der Untersuchung

  • Die IVUS-Untersuchung erfolgt während einer laufenden Koronarangiographie oder PCI.
  • Nach Einführung des Führungskatheters wird ein dünner IVUS-Katheter in das zu untersuchende Herzkranzgefäß vorgeschoben.
  • Der Katheter enthält einen Miniatur-Ultraschallkopf, der 360°-Bilder der Gefäßwand liefert.
  • Der Katheter wird automatisch zurückgezogen („Pullback“), während kontinuierlich Querschnittsbilder aufgezeichnet werden.
  • Die Untersuchung dauert in der Regel nur wenige Minuten und verursacht keine zusätzlichen Schmerzen.

4. Was muss ich beachten?

  • Kein zusätzlicher Zugang erforderlich – erfolgt über bereits liegenden Katheter.
  • Sie bleiben wach, der Eingriff ist schmerzfrei.
  • Ggf. wird Heparin oder Nitroglyzerin gegeben, um Komplikationen vorzubeugen.
  • Die Untersuchung kann je nach Gefäßläsion einmal oder mehrfach im Verlauf der PCI erfolgen (vor und nach Stentimplantation).

5. Vorteile der IVUS

  • Höhere Sicherheit und bessere Langzeitergebnisse bei PCI.
  • Genauere Diagnose als alleinige Röntgendarstellung (Angiographie).
  • Vermeidung unnötiger oder fehlerhafter Stentimplantationen.
  • Besonders hilfreich bei:
    • Unklaren oder grenzwertigen Stenosen
    • Stentversagen (z. B. In-Stent-Restenose)
    • Ostialen oder langen Läsionen
    • Linker Hauptstamm-Stenose

6. Mögliche Risiken und Komplikationen

Komplikation Häufigkeit Bemerkung
Gefäßspasmen gelegentlich medikamentös gut beherrschbar
Herzrhythmusstörungen selten meist nur bei sehr empfindlichen Patienten
Verletzung der Gefäßwand (Dissektion) sehr selten v. a. bei stark verkalkten oder engen Gefäßen
Gefäßverschluss / Thrombusbildung sehr selten bei guter Antikoagulation extrem selten
Allergische Reaktion auf Begleitmedikamente sehr selten z. B. auf Nitroglyzerin oder Kontrastmittel
Kein relevantes Strahlenrisiko da IVUS mit Ultraschall arbeitet

7. Alternativen

  • Optische Kohärenztomographie (OCT) – optisches Verfahren mit höherer Auflösung, aber begrenzter Eindringtiefe und Kontrastmittelbedarf.
  • Alleinige Röntgenbildgebung – bei klarer Stenose manchmal ausreichend, jedoch ungenauer bei grenzwertigen oder komplexen Läsionen.

Die IVUS gilt als hochwertige Ergänzung zur Koronarangiographie und wird in den Leitlinien insbesondere bei komplexen Stentverfahren empfohlen.


8. Nach der Untersuchung

  • Keine zusätzliche Überwachung notwendig – IVUS ist in die PCI integriert.
  • Punktionsstelle wie bei üblicher Koronarintervention zu schonen.
  • Weiterführende Therapie (z. B. Blutverdünnung) richtet sich nach dem Gesamtergebnis der PCI.

Aufklärung Rechtsherzkatheter

1. Untersuchungsziel

  • Der Rechtsherzkatheter dient der direkten Messung von Druckwerten und Sauerstoffgehalten in den rechten Herzhöhlen und der Lungenschlagader (Pulmonalarterie).
  • Damit lassen sich Aussagen treffen über:
    • Lungenhochdruck (pulmonale Hypertonie)
    • Herzleistung (z. B. bei Herzinsuffizienz)
    • Klappenfehler (v. a. Trikuspidal- und Pulmonalklappe)
    • Shunts (z. B. VSD, ASD)
    • Reaktion auf Medikamente (z. B. Vasoreagibilitätstest)

2. Ablauf der Untersuchung

  • Die Untersuchung erfolgt meist in lokaler Betäubung, ggf. mit leichter Sedierung.
  • Punktionsstelle: Vene am Hals (V. jugularis), Schlüsselbein (V. subclavia) oder Leiste (V. femoralis).
  • Einführen eines weichen Katheters mit Ballonspitze (Swan-Ganz-Katheter) in die rechte Herzkammer und weiter in die Lungenschlagader.
  • Messung von:
    • Druckwerten in rechter Vorkammer, rechter Herzkammer, Pulmonalarterie
    • „Wedge-Druck“ (indirekter Druck in den Lungenvenen / linken Vorhof)
    • Herzzeitvolumen
    • Sauerstoffsättigungen

Dauer: ca. 20–40 Minuten, ggf. länger bei zusätzlicher Medikamententestung.


3. Was muss ich beachten?

  • Nüchternheit (6 Stunden) bei geplanter Sedierung.
  • Regelmäßige Medikamente nach Rücksprache einnehmen.
  • Auf Schmuck, Uhr, Hörgeräte etc. verzichten.
  • Bitte informieren Sie uns über:
    • Blutverdünner / Gerinnungsstörung
    • Allergien
    • Herzrhythmusstörungen
    • Infektionen oder Fieber

4. Erfolgsaussichten

  • Goldstandard zur Diagnose des Lungenhochdrucks und zur hämodynamischen Abklärung unklarer Dyspnoe.
  • Bietet entscheidende Informationen für Therapiewahl, Medikamenteneinstellung oder Transplantationsbewertung.

5. Mögliche Risiken und Komplikationen

Komplikation Häufigkeit Bemerkung
Hämatom an der Punktionsstelle häufig meist harmlos
Infektion an der Punktionsstelle selten bei längerer Katheterverweilzeit
Herzrhythmusstörungen (z. B. VES, SVES) gelegentlich meist selbstlimitierend
Luftembolie sehr selten durch sorgfältige Technik vermeidbar
Lungenarterienverletzung / Perforation extrem selten potenziell lebensbedrohlich
Blutung bei Gerinnungsstörung selten Kontrolle notwendig
Vagusreaktion (Bradykardie, Blutdruckabfall) gelegentlich meist gut steuerbar
Tod extrem selten < 0,01 %, v. a. bei Hochrisikopatienten

6. Alternativen

  • Keine andere Methode erlaubt eine direkte Druckmessung im Lungenkreislauf.
  • Echokardiographie kann Druckwerte abschätzen, ist aber nicht zuverlässig bei Entscheidung über spezifische Therapien.

7. Nach der Untersuchung

  • Kompressionsverband an der Punktionsstelle, ggf. Bettruhe für einige Stunden.
  • Überwachung der Vitalparameter.
  • Ggf. Mobilisierung nach ärztlicher Freigabe.
  • Keine körperliche Belastung für 24 Stunden nach Leistenpunktion.
  • Entlassung am selben Tag oder am Folgetag, je nach Befund und Zustand.

8. Besonderheiten

  • Bei Verdacht auf pulmonale arterielle Hypertonie (PAH) erfolgt ggf. ein medikamentöser Vasoreagibilitätstest mit z. B. Stickstoffmonoxid oder Iloprost – dieser wird gesondert erklärt.
  • Untersuchung kann auch zur Verlaufskontrolle oder Therapieevaluation bei PAH oder Herzinsuffizienz durchgeführt werden.

Aufklärung Rotablation

1. Einleitung / Hintergrund

  • Bei Ihnen wurde eine hochgradige Verkalkung (Kalzifikation) eines Herzkranzgefäßes festgestellt.
  • Diese kann dazu führen, dass ein Ballonkatheter oder Stent nicht in die Engstelle vordringt oder nicht vollständig entfaltet werden kann.
  • In solchen Fällen kann eine Rotablation (Rotations-Atherektomie) notwendig sein – ein Verfahren zur mechanischen Aufbereitung stark verkalkter Koronarstenosen.

2. Was ist eine Rotablation?

  • Bei der Rotablation wird ein kleiner Diamantbohrkopf (1.25–2 mm) auf einem Draht mit bis zu 160.000 U/min rotiert und über einen Katheter zur Engstelle vorgeschoben.
  • Dabei werden verkalkte Plaques „abgeschliffen“ und in mikroskopisch kleine Partikel zerlegt, die mit dem Blutstrom abtransportiert werden.
  • Ziel ist es, die Engstelle so weit vorzubereiten, dass anschließend ein Ballonkatheter und Stent implantiert werden können.

3. Ablauf des Eingriffs

  • Der Eingriff erfolgt im Rahmen einer regulären PCI im Herzkatheterlabor.
  • Die Punktionsstelle ist in der Regel die Leisten- oder Handgelenksarterie.
  • Nach der Koronarangiographie und der Beurteilung der Verkalkung wird der Rotablatorkatheter eingeführt.
  • Nach der Aufweitung wird in der Regel eine Ballondilatation und Stentimplantation durchgeführt.
  • Gesamtdauer der Prozedur: etwas länger als bei Standard-PCI (meist 60–90 Minuten).

4. Vorteile

  • Ermöglicht eine erfolgreiche Behandlung stark verkalkter Stenosen, die sonst nicht stentfähig wären.
  • Reduziert Komplikationen durch unvollständige Stententfaltung oder Stentrestenose.
  • Erhöht die langfristige Offenheitsrate des behandelten Gefäßes.

5. Mögliche Risiken und Komplikationen

Komplikation Häufigkeit Bemerkung
Schmerzen in der Brust häufig durch temporäre Gefäßreizung
Gefäßspasmen gelegentlich durch mechanische Reizung, meist medikamentös behandelbar
Bradykardie / Hypotonie gelegentlich v. a. bei rechtskoronaren Stenosen
Koronardissektion / Gefäßverletzung selten evtl. zusätzliche Stents oder Notfall-Bypass notwendig
Koronarperforation sehr selten potenziell schwerwiegend, ggf. Perikardtamponade
No-Reflow-Phänomen selten gestörter Blutfluss durch Mikroembolien
Schlaganfall, Embolie sehr selten durch Partikel, insbesondere bei linksseitiger PCI
Tod sehr selten < 1 %, abhängig von Grunderkrankung, Lokalisation, Dringlichkeit

6. Nachbehandlung

  • Überwachung auf der kardiologischen Station.
  • Weiterführung der dualen Plättchenhemmung (DAPT).
  • Schonung der Punktionsstelle (Arm oder Leiste).
  • Kontrolle der Nierenfunktion (Kontrastmittelbelastung).
  • Stabile Patienten sind in der Regel nach 1–2 Tagen entlassfähig.

7. Alternativen

  • Standard-PCI ohne Rotablation – in diesem Fall meist nicht möglich oder mit hohem Risiko für Misserfolg.
  • Bypass-Operation – kann bei Mehrgefäßerkrankung eine Option sein, ist jedoch invasiver.
  • Medikamentöse Therapie allein – bei symptomatischer, schwerer Stenose meist nicht ausreichend.

8. Besonderheiten

  • Die Rotablation wird nur bei besonders harten, kalzifizierten Läsionen eingesetzt.
  • Der Eingriff erfordert besondere Erfahrung und wird nur in dafür ausgestatteten Zentren durchgeführt.
  • In einigen Fällen kann alternativ ein „intravaskulärer Lithotripsieballon (Shockwave“) zum Einsatz kommen – je nach Lokalisation und Plaque-Morphologie.

Aufklärung FFR-Messung

1. Einleitung

  • Bei Ihnen wird eine Koronarangiographie zur Darstellung der Herzkranzgefäße durchgeführt.
  • Falls dabei Unklarheiten über die Relevanz einer Engstelle (Stenose) bestehen, kann ergänzend eine sogenannte FFR-Messung (Fractional Flow Reserve) durchgeführt werden.
  • Ziel ist es, funktionell bedeutsame Verengungen zu erkennen, um unnötige Stentimplantationen zu vermeiden oder gezielt durchzuführen.

2. Was ist die FFR-Messung?

  • Die FFR misst den Druckabfall vor und nach einer Koronarstenose unter maximaler Durchblutung (Hyperämie).
  • Sie erlaubt eine objektive Beurteilung, ob die Engstelle die Durchblutung tatsächlich relevant beeinträchtigt.
  • Eine FFR < 0,80 weist auf eine hämodynamisch relevante Stenose hin, die mit einer Intervention behandelt werden sollte.

3. Ablauf der FFR-Messung

  • Nach Einbringen des Herzkatheters wird ein feiner Draht mit Drucksensor über die Engstelle vorgeschoben.
  • Um den Messwert korrekt zu erheben, wird ein kurz wirkendes Medikament (z. B. Adenosin) verabreicht, um eine maximale Gefäßweitstellung (Hyperämie) zu erzeugen.
  • Der Druck vor und nach der Engstelle wird aufgezeichnet und automatisch in den FFR-Wert umgerechnet.
  • Die FFR-Messung dauert meist nur wenige Minuten und ist in die Koronarangiographie integriert.

4. Vorteile

  • Vermeidung unnötiger Stents bei nicht-bedeutsamen Engstellen.
  • Verbesserung der Therapieentscheidung bei grenzwertigen Stenosen.
  • Genaue Risikoabschätzung bei stabiler KHK.
  • In vielen Studien mit einer besseren Langzeitprognose assoziiert.

5. Mögliche Risiken und Nebenwirkungen

Risiko / Nebenwirkung Häufigkeit Bemerkung
Herzklopfen, Atemnot, Brustdruck häufig (vorübergehend) durch Adenosin, rasch reversibel
AV-Block während Adenosin-Gabe gelegentlich selbstlimitierend
Allergische Reaktion auf Medikament / Drahtmaterial sehr selten bei bekannten Allergien bitte vorher angeben
Gefäßverletzung durch Druckdraht extrem selten (< 0,05 %)
Rhythmusstörungen sehr selten bei instabiler KHK potenziell auslösbar

6. Alternativen

  • Optische Beurteilung allein in der Angiographie (subjektiver)
  • Nicht-invasive Verfahren (z. B. CT-Angiographie mit FFR-Analyse, Stress-MRT) – aber nicht bei aktueller Angiographie relevant
  • iFR-Messung (ohne Adenosin, vergleichbar, aber weniger etabliert)

7. Besonderheiten

  • Die FFR-Messung ist besonders sinnvoll bei:
    • Grenzwertigen Engstellen (z. B. 40–70 %),
    • Mehrgefäßerkrankung,
    • asymptomatischen oder atypischen Beschwerden.
  • Die Messung ist leitlinienempfohlen, wenn der klinische Nutzen der PCI unklar ist.

8. Nach der Untersuchung

  • Kein zusätzlicher Zugang erforderlich – erfolgt im Rahmen der Koronarangiographie.
  • Kurzfristige Nebenwirkungen (z. B. durch Adenosin) klingen rasch ab.
  • Ergebnisse fließen direkt in die Therapieentscheidung ein (Stent ja/nein).