Echokardiographische Evaluation der Pulmonalinsuffizienz

Eine physiologische PR kommt bei 75% der Bevölkerung vor und ist nicht pathologisch zu werten.


Die Ursachen der primären PR sind meist congenital und selten erworben. Dazu gehören  Valvuloplastie, Karzinoid, Trauma und Vegetation. Die Ursache der sekundären PR, die nur selten hochgradig wird,  ist am häufigsten die pulmonale Hypertonie.


Chronische PR führt zu RV-Dilatation bei erhaltener Funktion,  im Verlauf auch Dysfunktion. Allerdings passt das Ausmaß der RV-Dilatation häufig nicht zu der geringen PR, so dass andere Gründe gesucht werden müssen.


Es gibt wenige valide Daten für die Graduierung der PR. Mögliche Gründe: geringe klinische Relevanz, geringe Inzidenz, schwierige echokardiographische Visualisierung.


Farbdoppler: Die Vena contracta sollte diastolisch in der gezoomtenn PSAX oder subcostalen Anlotung gemessen werden. Die Messung soll nur erfolgen, wenn eine proximale Konvefgenzzone sichtbar ist. Die VC hat eine geringe Beeinflussbarkeit durch Druckverhälrnisse. Als hochgradig gilt eine VC mit einem VC/Annulus-Verhältnis von über 50%. Bei primärer PR häufig geringe, kurze Farbdopplersignale wegen des raschen Druckangleichs, sekundäre PR lässt sich besser darstellen.


Das CW-Doppler-Signal bei hochgradiger PR zeichnet sich durch eine starke Dichte und rasche Dezeleration mit frühzeitigem Ende aus. Die rasche Dezeleration kann allerdings auch bei verminderter RV-Complisnce auftreten. Als hochgradig gilt eine PHT unter 100ms und eine DT unter 260 ms.


Bei der hochgradigen PR kommt es zu einem diastolischen Rückfluss in den Pulmonalarterien (nicht im Truncus).


Der PR-Index beschreibt das Verhältnis der PR-Zeit zur Diastolenzeit. Ein PR-Index unter 0,77 beschreibt eine hochgradige PR.


Berechnung des Regurgitationsvolumens: Die Ermittlung des Regurgitationsvolumens zur Bestimmung des Schweregrads der PR kann bei nicht eindeutigen Fällen erwogen werden. Eine Regurgitationsfraktion über 40% spricht für eine hochgradige PR. Es wird aber in den Leitlinien auf die fehlende klinische Erfahrung hingewiesen und eine Durchführung mittels MRT nahegelegt.


Die PR ist leichtgradig, wenn 3 der folgen Kriterien vorliegen: 1) Kleiner Jet 2) unvollständiges CW-Signal 3) Geringe Dezeleration 4) normale RV-Grösse. Die PR ist hochgradig, wenn 3 der folgenden Kriterien vorliegen: 1) VC/Annulus > 70%, 2) dichtes CW Signal mit PHT unter 100ms, 3) verkürztes PR-Signal 4) Diastolischer Rückfluss in den PA 5) RV-Dilatation. Wenn die Kriterien für eine hochgradige PR nicht erreicht sind, kann durch Bestimmung der Regurgitationsfraktion der Schweregrad weiter ermittelt werden. Eine Regurgitationsfraktion über 40% spricht für eine hochgradige PR. Die klinische Erfahrung mit der Bestimmung der Regurgitationsfraktion ist jedoch derzeit gering.


Baumgartner H, Hung J, Bermejo J, Chambers J, Edvardsen T, Goldstein S, Lancellotti P, LeFevre M, Miller F and Otto C (2017) Recommendations on the echocardiographic assessment of aortic valve stenosis: a focused update from the European Association of Cardiovascular Imaging and the American Society of Echocardiography. European heart journal cardiovascular Imaging 3: 254–275.

 

 

 

 

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