1️⃣ Allgemeine Vorbereitung
| Maßnahme |
Zweck / Bemerkung |
| Aufklärungsgespräch |
Mind. 1 Tag vor Eingriff (inkl. schriftl. Einverständnis für EPU + Ablation + ggf. Narkose) |
| Nüchternheit |
Mind. 6 Stunden vor Eingriff (feste Nahrung), klare Flüssigkeiten bis 2 h vorher erlaubt |
| Medikamente |
Morgendosis Betablocker und Antiarrhythmika nach Absprache: häufig pausiert, wenn spontane VES-Induktion gewünscht ist |
| Allergieabfrage / Metalle / Kontrastmittelreaktionen |
Wichtig bei linksventrikulärem, retrogradem Zugang (Kontrast für Aortenklappe) |
| Uhr, Schmuck, Nagellack, Pflaster etc. entfernen |
Standard vor invasivem Eingriff |
2️⃣ Blutabnahmen (mindestens 1–2 Tage vor dem Eingriff)
| Parameter |
Begründung |
| BB, Diff-BB |
Infektions- und Entzündungszeichen |
| Elektrolyte (Na, K, Ca, Mg) |
Korrektur von Dysbalancen vor EPU essenziell |
| Kreatinin / GFR |
Beurteilung bei geplanter Kontrastmittelgabe |
| Gerinnung (INR, PTT, Quick) |
Wichtig vor transseptalem oder linksventrikulärem Zugang |
| CRP (optional) |
Ausschluss akuter Infekte |
| Troponin / NT-proBNP (optional) |
Bei struktureller Herzerkrankung zur Basislinie |
| SARS-CoV-2-Test (je nach Klinikstandard) |
Bei stationären Fällen teils noch Routine |
⚠️ Bei VKA-Therapie: INR idealerweise 2,0–3,0 (nicht pausieren).
⚠️ Bei DOAK: oft 1 Dosis Pause vor dem Eingriff (nach Absprache mit EP-Team).
3️⃣ EKG- und bildgebende Vorbereitung
| Untersuchung |
Zeitpunkt / Zweck |
| 12-Kanal-EKG (mehrfach!) |
Dokumentation der VES-Morphologie (QRS-Form entscheidend für Mapping) |
| 24-h-Langzeit-EKG (aktuelles) |
Quantifizierung der VES-Last |
| Echokardiographie (TTE) |
Ausschluss struktureller Kardiomyopathie, LV-Funktion |
| Kardio-MRT (optional) |
Bei Verdacht auf Narben- oder Papillarmuskelursprung |
| Röntgen-Thorax (optional) |
Bei geplanter Vollnarkose oder anatomischer Orientierung |
4️⃣ Gerinnungsmanagement
| Medikament |
Vorgehen |
| DOAK (Apixaban, Rivaroxaban, Edoxaban, Dabigatran) |
meist 1 Dosis auslassen (Abend davor oder Morgen), dann Heparin intraoperativ (ACT > 300 s bei linksseitigem Zugang) |
| VKA (Marcumar®) |
Fortführen, wenn INR 2–3 |
| ASS / Clopidogrel |
kann meist fortgesetzt werden (nach EP-Richtlinie) |
| Heparin (niedermolekular) |
ggf. am Vorabend pausieren |
5️⃣ Spezifische technische Vorbereitung
- Venöser Zugang (i. d. R. peripher, meist links, 18–20 G).
- Rasur / Hautdesinfektion im Leistenbereich beidseits.
- Flüssigkeitsbilanzierung: kein Volumenmangel vor Ablation.
- Defibrillator / Notfallausrüstung bereit (besonders bei LV-Ablation).
- Sedierung / Anästhesievorbereitung: Standard ist tiefe Analgosedierung; Vollnarkose bei langem Mapping, epikardialem Zugang oder hoher Arrhythmieneigung.
6️⃣ Vor dem Eingriff prüfen / dokumentieren
✅ Aufklärung (medizinisch & anästhesiologisch)
✅ Laborwerte aktuell (≤ 48 h)
✅ 12-Kanal-EKG mit typischer VES-Morphologie verfügbar
✅ Echokardiographie erfolgt
✅ Medikation dokumentiert (inkl. letzter DOAK/VKA-Gabe)
✅ Allergien bekannt
✅ Venöser Zugang funktioniert
✅ Patient nüchtern
✅ Leistenbereich vorbereitet
7️⃣ Nach der Ablation
- Bettruhe: 4–6 Stunden, Leiste komprimiert.
- Getränke / leichte Kost: nach 2 h möglich, wenn keine Narkose.
- Kontrolle: EKG, ggf. Echo bei Verdacht auf Perikarderguss.
- Mobilisierung: am Folgetag.
- Entlassung: meist nach 1 Nacht stationär.
Klinischer Tipp:
Wenn VES spontan selten auftreten, kann es sinnvoll sein:
- Antiarrhythmika 48 h vor der Ablation abzusetzen, um spontane VES zu provozieren.
- Koffein oder geringe körperliche Aktivität präprozedural nicht zu vermeiden, da sie VES triggern können und das Mapping erleichtern.