Kernsätzte zum Webinar zur diastolischen Funktion (EACVI)

  1. Die 2 wichtigsten Fragen sind: besteht eine diastolische Funktionsstörung? Besteht ein erhöhter Füllungsdruck?
  2. Wichtig zu Beginn ist die Erhebung einer Anamnese (RR, DM, CAD, CKD).
  3. Strukturelle Veränderungen wie  LVH, LA-Dil sind  robuster als hämodynamische Parameter und sollten zu Beginn evaluiert werden.
  4. Die Doppler-Diagnostik bei normaler EF geschieht über 4 Parameter  E/e’ (> 14), e’ (>7/10), TR (>2,8), LA (>34). Bei 3 pathologischen Parametern besteht eine diastolische Dysfunktion, bei 2 ist der Status unbestimmbar. 
  5. e’ ist ein Maß für die Relaxation (Norm 7/10 cm/s), LA-Größe ein Maß für strukturellen Umbau, E/e’ Maß für Füllungsdruck, TR für Vorlast
  6. Die Evaluation des LAP kommt ins Spiel bei nachgewiesener diastol. Funktionsstörung nach (4) oder bei nachgewiesener myokardialer Erkrankung, sei es über die EF, über struktuelle Gegebenheiten oder über Anamnese.
  7. Bei E/A max 0,8 und E max 0,5 besteht ein normaler LAP. Allerdings muss bei Symptomatik ein Stresstest zur Absicherung gemacht werden.
  8. Bei E/A über 2 besteht Grad III.
  9. Bei allen anderen Fällen als in (7) und (8) wird zusätzlich E/e’, TR und LA-Vol bestimmt. Wenn 2 negativ sind, dann besteht Grad I, wenn 2 positiv sind, dann Grad 2. Wenn nur 2 bestimmbar und diese divergent sind , dann ist der Grad unbestimmbar.
  10. Die TR-Geschwindigkeit ist in 40-60% nicht bestimmbar, v.a. bei normaler EF. Ggf. sollte KM gegeben werden.
  11. Bei unbestimmbaren Fällen hilft ein PV-Doppler: S/D grösser 1, Ar-A <0 sprechen gegen einen erhöhten LVEDP. Weitere mögliche Parameter:  Valsalva, IVRT <65 ms
  12. Je länger AR desto höher LVEDP:
  13. In einem Fall mit Grad I mit Symptomatik wurde ein Stresstest gemacht:  1 bis 2 Minuten nach Beendigung wurden die Doppler-Parameter erhoben:  E stieg an, e’ blieb gleich,  und E/e’ stieg an auf 18. TR blieb gleich. Damit war der  Stresstest pathologisch und der pathol. Füllungsdruck wurde demaskiert.
  14. 23 jährig, Hypertrophie, E/A 2,3, aber e’ septal 8, e’ lateral 10, E/e’ unter 14–> Füllungsdruck ist normal ! IVRT war 120 MS, TR 2 m/sec. LAVI war 29.
  15. E’ zeigt die myokardiale Relaxation gut an.
  16. Valsalva bei über E/A über 2,0 und jungen Patienten: E/A ändert sich kaum, E und A geht herunter. Normal!
  17. Zum Vergleich: Abnormales Valalva: E geht herunter, A geht hoch, E/A geht herunter auf 1,0–> Grad 2.
  18. Junge Patienten mit struktuellen Problemen können normale diastolische Funktion haben.
  19. E/A über 2:  immer erst checken, ob septales E’ auch wirklich unter 7 ist.
  20. L-Welle = erhöhter Füllungsdruck, Ausdruck einer verzögerten Relexation. Auch bei VHF.  Ist auch im PV-Fluss manchmal zusehen.
  21. Mayo-Klinik hat das Schema zur Evaluation des LAP modifiziert : Zunächst Füllungsdruck-Abklärung, wenn normal dann E/A um sagen es ist eine diastolische Funktionstörung oder nicht.
  22. LA-Strain wird schneller normal als  LAVI, wenn der LVEDP besser wird.
  23. In den meisten Fällen reicht septales e’ aus, außer bei PH, SM, LSB, WBS, MAC, HCM
  24. Bei Mitralkalppenannulus-Verkalkung ist E/e’ nicht verwendbar, besser ist IVRT (unter 80 = erhöhter Füllungsdruck!) und E/A.
  25. Diastolische Dysfunktion hat immer eine reduzierte Relaxation (e’).
  26. Besonderheiten bei VHF: A-Welle, E/A , LAVI nicht nicht heranziehbar.  Möglich ist aber : e’ ,IVRT als Mass für LAP.  Bei VHF ist es nicht möglich, zwischen Grad 2 und Grad zu unterscheiden. Entscheidend ist die Frage, ob ein erhöhter Füllungsdruck vorliegt. Man musss mehrere Zyklen oder einen repräsentativen Zyklus nehmen. Je höher der Füllungsdruck, desto geringer die Beat to Beat Variation.
  27. e’ ist auch altersabhängig! Bei Kindern ist e’ von 15 Grenzwert!
  28. LA-Strain ist derzeit noch nicht validiert, um im Alltag eingesetzt zu werden.
  29. E’ lateral ist bei SM  und LSB höher . Hier am besten verfahren wie bei Annulusverkalkung (24).
  30. B-Lines zur Evaluation eines erhöhten Füllunsdrucks sind spezifisch, aber nicht sensitiv.
  31. Bei sehr hohen Füllunsdrücken könnte E/A falsch nieder sein.

 

Funktionelle TEE-Untersuchung in 6 x 4 Schritten

Die Grundeinstellungen bestehen ausschließlich aus transösophagealen Anlotungen. Transgastrische Einstellungen sollten zusätzlich durchgeführt werden, falls die Fragestellung dies erfordert.

 (1) Linker Ventrikel

0 Grad 5-Kammer-Blick

10 Grad 4-Kammer-Blick

90 Grad 2-Kammer-Blick

120 Grad 3-Kammer-Blick

(2) Linker Vorhof

110 Grad LAA

110 Grad PV links und PV rechts

0 Grad PV links und PV rechts

110 Grad AV-LAX Messung

(3) Mitralklappe

10 Grad 4-Kammer-Blick

60 Grad Intercommisural-Blick

90 Grad 2-Kammer-Blick

120 Grad 3-Kammer-Blick

(4) Aortenklappe

45 Grad AV-SAX

110 Grad AV-LAX

110 Grad Aorta ascendens LAX

45 Grad Aorta ascendens SAX

(5) Rechtes Herz

45 Grad Einfluss/Ausfluss SAX TV

45 Grad Einfluss/Ausfluss SAX PV

110 Grad Bicaval Mod TV

110 Grad Bicaval Septum

(6) Aorta

0 Grad Aorta descendens SAX

90 Grad Aorta descendens LAX

90 Grad Aortenbogen SAX

0 Grad Aortenbogen LAX