Curriculum Kardiologie

  1. Anamnese
  2. Basisuntersuchung
  3. Geriatrie
  4. Digitale Kardiologie
  5. Endokarditis
  6. Aorta
  7. Gender-Kardiologie
  8. Angeborene Herzfehler
  9. Herzinsuffizienz
  10. Vitien
  11. Schwangerschaft
  12. Humangenetik
  13. Hypertonie
  14. Lungenhochdruck
  15. Kardioonkologie
  16. Kardiologisches Konsilwesen
  17. Prävention
  18. Reha
  19. Sportmedizin
  20. Pharmakologie
  21. KHK
  22. Myokard
  23. Perikard
  24. Psychokardiologie
  25. Schlafmedizin
  26. Schmerzbehandlung
  27. Palliativmedizin
  28. Telemonitoring
  29. Thromboembolische Erkrankungen
  30. Gutachten
  31. Echo
  32. MRT
  33. CT
  34. Nuklearkardiologie
  35. Rhythmologie
  36. Schrittmacher
  37. elektrische Kardioversion
  38. EPU
  39. Katheter
  40. Intensivmedizin
  41. Notfallmedizin
  42. Kraftfahreignung

Kompetenzlevel

Level I
– theoretische Kenntnisse
– Auswahl und Indikation von Verfahren
– Interpretation von Ergebnissen

Level II
– Durchführung unter Anleitung

Level III
– eigenständige Durchführung


Curriculum Kardiologie, 2020

Kriterien für eine hochgradige Aorteninsuffizienz

Semiquantitative Kriterien (min 4 von 7, alternativ min 2 von 7 und zusätzlich Erfüllung der quantitativen Kriterien)
Flail
VC > 0,6 cm
Jet/LVOT min 65%
Große Flusskonvergenz
PHT < 200ms
Holodiastolischer Fluss in der Aorta descendens
LV-Dilatation bei normaler Funktion

Quantitative Kriterien
Rvol min 60ml
RF min 50%
EROA min 0,3 cm2

Plausibilitätskontrolle hochgradige Aorteninsufizienz über das effektive SV

Ein Patient kommt ohne größere Beschwerden zur Abklärung der AI ins Echolabor, mit der Fragestellung, ob eine hochgradige AI vorliegt.  HF 50/min, RR 140/80 mmHG.

Eine hochgradige Aorteninsuffizienz hat laut Leitlinien eine Regurgitationsfraktion von min 50%.

Ermittelt man dopplersonographisch ein Vorwärts-Schlagvolumen von 100 ml am LVOT, so wäre bei hochgradiger AI das effektive Schlagvolumen bei max. 50 ml.

Wenn die Herzfrequenz 50/min beträgt, dann wäre das HZV 2,5  Liter und der Cardiac Index bei 1,2 Liter/m2

Per Definition liegt aber bereits bei einem CI unter 2,2 Liter/m2 ein kardiogener Schock vor.

Damit wäre die Plausibilitätskontrolle nicht bestanden.


Hagendorff, Andreas: Mitteldeutscher Echokardiographiekongress 2021

Tipps zur PLAX-Anlotung

In der langen Achse darf der posteriore Papillarmuskel nicht zu sehen sein, da dann falsch klein gemessen wird.

Orientierungspunkte für die PLAX
– Mitralklappe
– Aortenklappe
– Cavum ohne Papillarmuskel

Durch Erhöhung der Frequenz kann bessere Messung gemacht werden.

Moderatorband nicht mitmessen.

Apicoseptales Band nicht mitmessen

Trabekel an der Hinterwand nicht mitmessen

Wovon hängt die Größe eines Regurgitationsjets ab?

Regurgitationsfläche

Regurgitationsgeschwindigkeit

Momentum = A * v²

Geometrie: Rundliche Regurgitationsöffnungen machen geringere Geschwindigkeiten als schlitzförmige

Großer Druckgradient (driving pressure) geht mit großer Geschwindigkeit einher: Blutdruck

Jets entlang der Wand verlieren Momentum

Zu große Öffnungen machen eine Verringerung der Geschwindigkeit

Nyquist limit: je niederer, desto mehr kommen Jertanteile mit niedriger Geschwindigkeit hinzu

Je höher die PFR, desto geringer der Jet

Dopplergain

Regurgitationswinkel

Transducer-Frequenz: je höher desto eher ist der Doppler-Shift bei niedrigeren Geschwindigkeiten (aber im TTE Abschwächung in der Tiefe mit gegenteiliger Wirkung)


Zoghbi at all, 2017

Aortenwurzel

Die Aortenwurzel reicht vom basalen Ansatz der Taschen im LVOT bis zu ihrem distalen Ansatz am sinotubulären Übergang.

Sie besteht aus dem Annulus, den Dreickenen zwischen den Taschen, den halbmondförmigen Taschen, den Sinus valsavae , und dem sinotubulären Übergang.

Es sollten folgende Messungen durchgeführt werden:
(1) Aortenklappen-Annulus (AA),
(2)  Sinus valsalvae (SV) ,
(3)  sinotubulärer Übergang (STJ) ,
(4)  maximaler Durchmesser der proximalen Aorta ascendens (ASC) und
(5)  Distanz zwischen ASC und STJ.

Der Annulus ist eine konstruierte geometrische Fläche, die durch den den jeweils tiefsten Ansatzpunkt der drei Taschen an der Aorta und die Aorta begrenzt ist.

Echokardiographische Messung der Aorta ascendens mit der L-L-Methode

Die Messung der Aortenwurzel ist uneinheitlich: Echo nutzt die “leading-edge-to-leading-edge”-Methode (L-L), MRT und CT nutzen die “inner-edge to inner-edge” Methode (I-I) . Eine Umstellung im Echo ist problematisch, da die Referenzwerte sich auf die “leading-edge-to-leading-edge”-Methode beziehen.

Die Umstellung auf die I-I-Methode würde eine Verminderung der Messwerte um 2-4 mm bedeuteten, was dazu führt, dass bei einigen Patienten die Aortenerweiterung unterschätzt werden würde.

Nach wie vor gilt deshalb: der Annulus wird nach der I-I-Methode, die Aortenwurzel nach der L-L-Methode gemessen.