Heparininduzierte Thrombozytopenie Typ 2

Heparin bindest an PF4, das aus Blutplättchen freigesetzt wird, die Bindung wird zu einem Heparin-Protein-Komplex. Gegen diesen Komplex bilden einige Patienten Antikörper. Die Antikörper binden ebenfalls an die Thrombozyten, so dass es zur Verklumpung und Aktivierung der Thrombozyten kommt.  Dies führt zu Thrombosen und arteriellen und venösen System, auf der anderen Seite zu Thrombozytopenien.  Die Thrombozytenzahl steigt 12-48 h nach Absetzen des Heparins wieder an.

Risikofaktoren: Dauer der Heparinbehandlung über 5 Tage, unfraktioniertes Heparin, weibliches Geschlecht.

Der 4-T-Score umfaßt 4 Kriterien mit jeweils max 2 Punkten. Ab 6 Punkten ist eine HIT wahrscheinlich.

  • Abfall der Thrombos über 50% 2P
  • Abfall zwischen Tag 5 und 10 2P
  • Abfall am ersten Tag nach Vorexposition in den letzten 30 Tagen 2P
  • Thrombose oder Hautnekrose 2P
  • keine andere Ursache 2P
  • Abfall der Thrombos über 30 % 1P
  • Abfall der Thrombos nach Tag 10  1P
  • rezidivierende Thrombosen 1P
  • mögliche aber nicht eindeutige alternative Ursache 1P

Diagnostik: Antikörpernachweis mittels ELISA, Serotoninfreisetzungstest, Plättchenaktivierungsassay (HIPA)

Therapie: Absetzen von Heparin, stattdessen

Argatroban (Argatra): bei Leberinsuffizienz anpassen

Danaparoid (Orgaran) : Kreuzreaktivität möglich.

Fondaparinux (Arixtra) : off label Anwendung