Stressecho bei HOCM

(1) Klinische Manifestationen einer HOCM: Asymptomatisch, Herzinsuffizienz, plötzlicher Herztod.  Verlauf: Diastolische Dysfunktion, MR, LVOT-Obstruktion.

(2) Manöver zur Provokation eines Gradienten: Stehen, Valsava, Belastung, Nitrat.

(3) Indikation für Stressecho: wenn in Ruhe durch Manöver kein Gradient von 50mmHG ausgelöst werden kann (IIaB ACC/AHA).

(4) Durchführung: Der Stresstest wird mit dem Liegeergometer durchgeführt. Stufen: ruhe 25 Watt-50Watt-Erholung. Die Parameter werden werden bei Belastung  und zu Beginn der Erholungsphase gemessen, wenn die Vorlast zurückgeht. Parameter: RR, Gradient, sPAP, E/e’ , MR, EKG

(5) Betablocker-Medikation kann zu einer Abmilderung des Gradienten führen.

(6) Dobutamin sollte nicht als Stressor verwendet werden
– niedriger positiv prädiktiver Wert
– wird schlecht toleriert
– nicht physiologisch

(7) Bei Patienten mit V.a. symptomatische Obstruktion sollte bei negativem Test zusätzlich im Stehen der Gradient gemessen werden.

(8) Ungünstige Prognose: Hypotonie, ST-Senkung, Gradient über 50 mmHG, zunehmende MR, Zunahme von E/e’.

(9) Strain als Zusatzparameter: normalerweise Zunahme unter Belastung, eine nur geringe Zunahme tritt häufiger bei HCM als bei Sportlerherz auf.

(10) Eine paradoxe Abnahme des Gradienten unter Belastung ist prognostisch günstig und spricht für eine andere Ursache der Beschwerden. 


Lancellotti P, Pellikka P, Budts W, Chaudhry F, Donal E, Dulgheru R, Edvardsen T, Garbi M, Ha J-W, Kane G, Kreeger J, Mertens L, Pibarot P, Picano E, Ryan T, Tsutsui J and Varga A (2016) The clinical use of stress echocardiography in non-ischaemic heart disease: recommendations from the European Association of Cardiovascular Imaging and the American Society of Echocardiography. European heart journal cardiovascular Imaging 11: 1191–1229.

Intrakardiale Tumoren

Kardiale Tumore sind zu 3/4 gutartig Tumore, die entweder vom Endokard, vom Myokard oder vom Epikard entspringen. Die häufigsten davon sind Myxome.  Klinisch manifestieren sich kardiale Tumore systemisch, embolisch, kardial oder durch Metastasenbildung. Die häufigsten bösartigen kardialen Tumore sind Sarkome.

 

 

 

Kardiale Embolie bei HCM

Patienten mit HCM haben ein erhöhtes Risiko für plötzlichen Herztod, Entwicklung einer Herzinsuffizienz und Entwicklung eines Schlaganfalls. Bei Patienten mit HCM sind Alter und LA-Dilatation unabhängige Risikofaktoren für ein embolisches Ereignis. Bei Patienten mit HCM liegt die Inzidenz für ein embolisches Ereignis  bei 1% pro Jahr. Fast 5% der Patienten mit HCM haben ein apicales Aneurysma, von denen 14% einen Thrombus haben.

 

Kardiale Embolie bei der Chagas-Krankheit

Die Chagas-Krankheit wird durch den Parasit Trypanosoma cruzi übertragen. Sie ist die häufigste Ursache einer DCM in Südamerika. Sie hat ein erhöhtes Embolierisiko. Das Embolierisiko bei Chagas-Patienten steigt bei Vorliegen eines erhöhten Alters, von eingeschränkter Herzfunktion, von EKG- Endstrecken-veränderungen und von Aneurysmata.

Dilatative Kardiomyopathie und Embolierisiko

Risikofaktoren für die Entstehung von Thromben bei Patienten mit DCM sind eingeschränkte Myokardkontraktilität, LV-Dilatation, endotheliale Läsionen und VHF. Jeder 5. Patient mit DCM entwickelt Thromben. Das Embolierisiko ist bei Patienten mit ischämischer und nichtischämischer DCM ähnlich hoch.


Cohen A, Donal E, Delgado V, Pepi M, Tsang T, Gerber B, Soulat-Dufour L, Habib G, Lancellotti P, Evangelista A, Cujec B, Fine N, Andrade M, Sprynger M, Dweck M, Edvardsen T and Popescu B (2021) EACVI recommendations on cardiovascular imaging for the detection of embolic sources: endorsed by the Canadian Society of Echocardiography. European heart journal cardiovascular Imaging

Trikuspidalklappenanlotungen im TEE

Vier-Kammer-Blick (10 Grad)
– septales Segel am Septum
– lateral anteriores Segel (tiefer ist es das posteriore Segel)
– Optimierung durch rechts-links-Flexion
– Segellänge
– Tethering
– Prolaps
– Schrittmacher frei?
– Vena contracta
– PISA
– sPAP
– Pmean

RV-Einfluss/Ausfluss (70 Grad)
– entspricht dem Interkommissuralblick
– links posterio-septale Kommissur–> zweite Ebene zeigt septales und posteriores Segel.
– rechts anterio-septale Kommissur –> zweite Ebene zeigt septales und anteriores Segel
– Jet eher posterior oder anterior?
– PISA, VC

Lange Achse (70+90 Grad) 

Transgastrische SAX-Anlotung (30 Grad)
– alle Segel und Kommisuren (AV rechts unten)
-optimaler Weise sind in der biplanen Einstellung die Segelspitzen in der Mitte vom Sektor
– Koadaptionslücken (Messung)
– Lokalisation der Regurgitation

Bicavaler Blick (100 Grad)
– zunächst Septum, durch Drehung im Handgelenk TV (modifizierter bicavaler Blick)
– Eustachsche Klappe, Chiara, SN, ASD, PFO

3D-Blick
– Aortenklappe rechts unten, Septum rechts

Linker Ventrikel als Emboliequelle

Was sind die Ursachen für LV-Thromben?

Die häufigsten Ursachen sind die KHK, insbesondere nach Myokardinfarkt, aber auch DCM und Takozubo-Kardiomyopathie.

Wie häufig kommt es nach Infarkt zu Thromben?

insgesamt 9%, nach Vorderwandinfarkt bis zu 39%

Warum kommt es beim Myokardinfarkt zu Thromben?

Stasis, entzündliches nekrotisches Myokard

Woran erkennt man den Thrombus?

eher echodicht
häufig im Bereich eines Aneurysmas
Abgrenzung zum Myokard
Strukturierung anders als das Myokard
Scharfe Abgrenzung zum Blut
Sichtbar während des gesamten Herzzyklus
Sichtbar in verschiedenen Ebenen

Gibt es verschiedene Thromben?

Protuberant = Der Hauptanteil grenzt an Blut
Gestielter Thrombus
Adhäsions-Thrombus
Muraler Thrombus
Mobiler Thrombus

Ist ein TTE gut geeignet, um ein LV-Thrombus zu diagnostizieren? 

Im TTE werden maximal  33% aller Thromben erkannt.  Mit Kontrastmittel kann dieser Wert  (Sensitivität) auf 66% gesteigert werden.  Zum Vergleich: im MRT beträgt die Sensitivität 99%. Die Spezifität ist sogar nahezu 100%. Also wird sehr selten bei einem Patient ohne Thrombus ein Thrombus diagnostiziert.

Wie häufig kommt es nach einem Herzinfarkt zu einem Schlaganfall? 

Die Schlaganfall -Prävalenzrate unter den Herzinfarktpatienten beträgt während des akuten Geschehens 11 von 1000 und steigt innerhalb eines Jahres auf 21 von 1000. Die Wahrscheinlichkeit ist höher bei Patienten mit Diabetes, arterieller Hypertonie, schwerer Herzinsuffizienz und VHF. Bei Vorderwandinfarkten kommt es häufiger zu einem Schlaganfall. Auch die Thrombus-Morphologie spielt eine Rolle: gestielte und mobile Thromben haben ein höheres Embolierisiko als adhärente, immobile Thromben. In den ersten 3 Monaten, wenn sich der Thrombus in der Bildungsphase befindet, ist das Embolierisiko am höchsten.


Cohen A, Donal E, Delgado V, Pepi M, Tsang T, Gerber B, Soulat-Dufour L, Habib G, Lancellotti P, Evangelista A, Cujec B, Fine N, Andrade M, Sprynger M, Dweck M, Edvardsen T and Popescu B (2021) EACVI recommendations on cardiovascular imaging for the detection of embolic sources: endorsed by the Canadian Society of Echocardiography. European heart journal cardiovascular Imaging