Atriale Kardiomyopathie

Atriale KM ist definiert als zu Symptomen führende Änderungen bezüglich
– Struktur (Volumen)
– Architektur (Fibrose, MRT)
– Kontraktilität (Strain)=
– Elektrophysiologie

Patienten haben die atriale KM als unabhängigen Risikofaktor für die Entwicklung eines Schlaganfalls, unabhängig davon, ob VHF besteht.

Je schlechter die LA-Reservoir Funktion, desto höher das Schlaganfall-Risiko.

Ursache für atriales Remodelling
– kardiovaskuläre Erkrankungen
– Risikofaktoren
– Alter

Folgen von atrialem Remodelling
– Fibrose
– endotheliale Dysfunktion
– mechanische Dysfunktion
– erhöhte Thrombogenität nach Virchows trias


Cohen A, Donal E, Delgado V, Pepi M, Tsang T, Gerber B, Soulat-Dufour L, Habib G, Lancellotti P, Evangelista A, Cujec B, Fine N, Andrade M, Sprynger M, Dweck M, Edvardsen T and Popescu B (2021) EACVI recommendations on cardiovascular imaging for the detection of embolic sources: endorsed by the Canadian Society of Echocardiography. European heart journal cardiovascular Imaging

 

LAA-Morphologie und Risiko-Stratefizierung für embolischen Schlaganfall

In einer Meta-Analyse wurden 8 Studien mit fast 3000 Patienten untersucht. Dabei zeigte sich, dass das TE-Risiko bei Patienten mit chicken wing LAA am niedrigsten war.

“Eight studies with 2596 patients were included. Eighty-four percent (n=1872) of patients had a CHADS2 score of <2. TE risk was lower in chicken wing morphology than in non-chicken wing morphology (OR 0.46; 95% CI 0.36-0.58). Likewise, chicken wing morphology had lower TE risk than did other morphologies (chicken wing vs cauliflower: OR 0.38; 95% CI 0.26-0.56; chicken wing vs windsock: OR 0.48; 95% CI 0.31-0.73; chicken wing vs cactus: OR 0.49; 95% CI 0.36-0.66).”


Lupercio F, Carlos Ruiz J, Briceno D, Romero J, Villablanca P, Berardi C, Faillace R, Krumerman A, Fisher J, Ferrick K, Garcia M, Natale A and Di Biase L (2016) Left atrial appendage morphology assessment for risk stratification of embolic stroke in patients with atrial fibrillation: A meta-analysis. Heart rhythm 7: 1402–1409.

LAA-Dysfunktion

Der LAA enthält Mm. pectinati.

Ein erhöhten LAA-Thrombus-Risiko besteht bei
– hohem E/e’
– LA-Dilatation
– verminderter LA-Strain-Wert
– verminderte LAA-Füllungsgeschwindigkeit
– verminderte LAA-Leerungsgeschwindigkeit (<20cm/s)
– LVEF
– LA-SEC
– Zahl der LAA-Lobi
– Morphologie
– Größe des LAA-Eingangs (CT)
– LA-Fibrose (MRT)

Die Chicken wing Morphologie hat das geringste Risiko für Thromben. 

In a meta-analysis of eight studies, patients with chicken wing morphology were less likely to have an embolic event compared with the other LAA morphologies.

CT kann LAA-Thromben mit ähnlicher Genauigkeit wie TEE diagnostizieren.


Cohen et al. (2021)

Spontanechokontrast (SEC)

Schweregrad SEC
1 minimal verteilt (nur durch Gain-Erhöhung zu sehen)
2 minimal verteilt (ohne Gain-Erhöhung zu sehen)
3 Wirbelungen im LAA, im LA weniger
4 Wirbelungen in LAA und LA ähnlich

Sludge ist definiert als dynamische echodichte Struktur und gilt als Vorstufe des Thrombus.

Sludge ist verbunden mit einem erhöhten Thromboembolierisiko und erhöhter Mortalität.

SEC nimmt bei zunehmendem Schweregrad der MR ab.

Among patients with AF of different causes, greater than mild mitral regurgitation was much less associated with LA SEC than mild or lesser mitral regurgitation.

SEC kann im Gegensatz zu Sludge durch eine Antikoagulation nicht reduziert werden.

Sludge has been reported to be abolished with appropriate anticoagulation, in contrast to SEC.


Cohen at al. (2021)

LAA-Thromben

LAA-Thromben sind die häufigste kardiale Emboliequelle.

LAA-Thromben treten am häufgsten bei VHF und Mitralstenose auf.

Das Risiko für Thromboebolien kann über denCHADS-VASC Score ermittelt werden.

LAA-Thromben sind bei Pat. mit konstantem SR selten.

TEE ist Goldstandard für den Ausschluss von LAA-Thromben. Sie können mit hoher Sensititivität auch im CT und MRT erkannt werden.

Thromboembolien treten häufiger auf bei Patienten mit
– EF < 35
– komplexen Plaques der Aorta
– Spontanechokontrast
– PW-Doppler max 20 cm/s
– vermindertem LA-Strain
– LA-Dilatation.


Cohen A, Donal E, Delgado V, Pepi M, Tsang T, Gerber B, Soulat-Dufour L, Habib G, Lancellotti P, Evangelista A, Cujec B, Fine N, Andrade M, Sprynger M, Dweck M, Edvardsen T and Popescu B (2021) EACVI recommendations on cardiovascular imaging for the detection of embolic sources: endorsed by the Canadian Society of Echocardiography. European heart journal cardiovascular Imaging

LA-Septum Pouch

Unvollständige Fusion des kranialen Segments des Übergangs von Septum primum und Septum secundum und Ausbuchtug in den LA ohne atrialen Shunt

Thrombus-Prädilektionsstelle

Bicavale Anlotung im TEE

Keine eindeutige Assoziation mit Schlaganfall


Cohen A, Donal E, Delgado V, Pepi M, Tsang T, Gerber B, Soulat-Dufour L, Habib G, Lancellotti P, Evangelista A, Cujec B, Fine N, Andrade M, Sprynger M, Dweck M, Edvardsen T and Popescu B (2021) EACVI recommendations on cardiovascular imaging for the detection of embolic sources: endorsed by the Canadian Society of Echocardiography. European heart journal cardiovascular Imaging

TEE: Evaluation des linken Vorhofs und der Pulmonalvenen.

Das Vorhofohr ist die häufigste Lokalisation von Thromben im Vorhof. Die Sensitivität und Spezifität zur Diagnostik solcher Thromben mittels TEE beträgt bis zu 99%. Vor allem kleine Thromben unter 2mm können übersehen werden.


Der LAA ist kontraktil und besitzt trabekularisierte Musculi pectinati.


Die Form des LA ist verschieden und kann sich durch verschiedene Krankheiten auch ändern.


Die seröse Perikardfalte zwischen LAA und LUPV wird auch Marschallband genannt.


Die LA-Wand ist muskulär mit unterschiedlicher Dicke. Anterolateral ist die Wand deutlich verdünnt. Eine Verdickung der Wände kann durch Vegetationen und Thromben entstehen. Auch ein MV-Annulus-Verkalkung kann sich an der angrenzenden Wand fortsetzen.


Beim PW-Doppler des LAA werden die Ausflussgeschwindigkeiten gemessen. Bei Geschwindigkeiten über 0,4 cm/s besteht eine gute Chance, dass nach KV der SR erhalten bleibt. Geschwindigkeiten unter 0,2 m/s sind assoziiert mit Thromben. Dabei sollte das Sample-Volume 1 bis 2  cm Abstand vom Eingang haben.


LA-Volumen wegen des Nahfelds schwierig. Grösse wird eher unterschätzt. Am besten in AV-LAX von der Sektorspitze bis zur posterioren Aortenwand. Keine Normwerte.


Die Doppler-Evaluation der Pulmonalvenen kann die PV-Stenose aufdecken und dient der Erkennung der hochgradigen Mitralklappen-Insuffizienz. Hier wird an der Darstellung der rechten oberen PV im bicommisuralen Blick gezeigt.